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21.07.2009, 11:19 Uhr
HubertusHirsch
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Zitat: | Chwolka postete RIO wurde in den Zilog Systemen ZDS xx genutzt und war dem CP/M gegenüber sicherlicht gleichwertig. Allerdings ist mir eine Portierung auf "nicht Zilog" systemen unbekannt. |
Hallo,
bin gerade beim googeln (Suchworte Zilog RIO) auf diesen Thread gestoßen.
> RIO wurde in den Zilog Systemen ZDS xx genutzt.... Es gab zwei Entwicklungssystemlinien bei Zilog, die das Betriebssystem RIO nutzten. Beide beruhten auf der gleiche HW-Grundlage, hatten aber unterschiedliche Zielgruppen:
Zilog ZDS: Das waren Entwicklungssysteme für Hardwareentwickler und hatten auf dem Bus neben den Steckplätzen für CPU- und Speicherkarten noch Erweiterungsplätze für In-Circuit Emulatoren und andere Hilfskarten zur Hardwareentwicklung. Mit so einem In-Circuit Emulatoren (das war eine Karte, die hat eine Z80-CPU nachgebildet und da kam ein "Rüssel" raus mit einem 40-poligen "CPU-Imitat". Den Rüssel hat man dann auf seine eigene Z80-Hardware anstelle der CPU gesteckt und konnte auf dem ZDS entwickelte Software auf der Zielhardware laufenlassen, im Einzelschritt testen, Breakpoints setzen und was man sonst noch so zum Debuggen brauchte. Das war in der Entwicklung Z80-basierter Endsysteme ein sehr nützliches Teil. Zilog MCZ: Dem fehlte der HW-Entwicklerteil, das Gerät war dadurch auch kleiner. Ziel war hier eher der Softwareentwickler für Z80 und die anderen Zilog-Prozessoren (Z8- und Z8000-Cross-Software Pakete gibt es für RIO).
> ... und war dem CP/M gegenüber sicherlicht gleichwertig Naja, theoretisch schon. Allerdings war RIO immer "nur" ein Entwicklungssystem für Techniker, es gab da keine "Allerweltssoftware" wie sie auf einem Personalcomputer-OS üblich ist (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Spiele). Die Kisten sahen auch optisch nicht so aus, dass man sie ins Wohnzimmer stellen würde, eher schlichtes Blech in Zilog-Farben.
> Allerdings ist mir eine Portierung auf "nicht Zilog" systemen unbekannt Hier muß ich mal den Ossi raushängen lassen. In der DDR gab es eine Implementierung des RIO unter den Namen UDOS. UDOS wurde zum einen vom Kombinat Robotron in seiner Bürocomputer-Linie A51xx verwendet. Eine weitere Implementierung gab es vom EAW Treptow im P8000-System, ein Entwicklungssystem mit dem 16-bit Zilogprozessor Z8000, dort war für das IO-Handling noch ein 8bit Z80-Rechner drin, den man alternativ mit UDOS oder mit der DDR-CP/M-Varinate SCP bzw. OS/M booten konnte.
http://robotron.foerderverein-tsd.de/35/robotron35b.pdf http://oette.wordpress.com/2009/03/20/p8000-p8000-compact
Außerdem habe ich als Z80-RIO-Fan damals (1988-90) für den Heimgebrauch einen Z80-Computer mit 2 5,25" Floppies zusammengestrickt und das ROM (sozusagen das BIOS) so gestaltet, dass ich das P8000-UDOS unmodifiziert von den Originaldisketten laufen lassen konnte. Die Kiste steht heute noch bei mir im Schrank. Modernen Trends folgend habe ich vor 4 Jahren Bestandrettung gemacht und die Disketten und ROMs in Dateien eingelesen und anschließend unter Nutzung eines Z80-Emulators etwas "Hardware" um den Emulator drumrum geschrieben und jetzt läuft mein UDOS in einer Emulation unter Linux.
So, das reicht erstmal für den Anfang. Dieser Post wurde am 21.07.2009 um 11:55 Uhr von HubertusHirsch editiert. |